In der globalen Version von Throne and Liberty hat sich auf dem Server Oblivion ein beispielloser Wirtschaftsskandal ereignet. Die Gilde Cream meldete sich beim Support von Amazon Games, weil sie nach einer erfolgreichen Belagerung keine Belohnung in Sollant (der In-Game-Währung) erhalten hatte. Doch anstatt einer kleinen Entschädigung erhielt die Gruppe versehentlich ganze 12 Milliarden Lucent – die Premiumwährung, die normalerweise nur gegen echtes Geld erhältlich ist.
Der Gildenleiter teilte die Summe großzügig auf: Rund 187 Millionen Lucent pro Mitglied, verteilt an 69 Spieler – das entspricht mehreren Hundert Millionen US-Dollar nach aktuellem Kurs. Was dann folgte, war ökonomisches Chaos. Die Spieler räumten den Auktionsmarkt leer, kauften seltene Boss-Waffen und limitierte Items und trieben die Preise auf absurde Rekordhöhen.
Wenige Stunden später reagierte Amazon:
– Der Auktionsmarkt wurde abgeschaltet,
– anschließend gingen alle Server für über 15 Stunden in den Wartungsmodus,
– alle fehlerhaften Transaktionen wurden rückgängig gemacht,
– korrekte Belohnungen nachträglich vergeben,
– und mehrere Spieler gesperrt, die den Fehler ausgenutzt hatten.
Das Debakel zeigt, wie empfindlich das ökonomische Gleichgewicht in modernen MMORPGs ist – und wie eine einzige Fehlentscheidung im Support-System die Wirtschaft ganzer Servercluster zum Einsturz bringen kann.
