Sony verabschiedet sich bei der kommenden PlayStation 6 von der klassischen Jagd nach reiner Rechenleistung. In einem Gespräch mit Digital Foundry erklärte Chefingenieur Mark Cerny, dass die neue Konsole auf intelligente Grafikverarbeitung und datenoptimierte Architektur setzen wird – nicht einfach auf „mehr Teraflops“.
Im Fokus stehen zwei Schlüsseltechnologien: Raytracing und neuronale Algorithmen. Laut Cerny wird der Leistungszuwachs spürbar, aber nicht extrem ausfallen. Ziel sei eine „smarte Nutzung vorhandener Ressourcen“ statt blinder Leistungssteigerung.
Gemeinsam mit AMD entwickelt Sony derzeit die zugrunde liegende Architektur Project Amethyst, basierend auf RDNA 5. Drei neue Kerntechnologien bilden das Herzstück:
- Neural Arrays – bündeln GPU-Blöcke für KI-gestützte Berechnungen,
- Radiance Cores – spezialisierte Einheiten für fortschrittliches Raytracing,
- Universal Compression – ein neues Kompressionsverfahren, das Speicherlast reduziert, ohne Bildqualität zu opfern.
Sony verfolgt damit ein Ziel ähnlich wie NVIDIA beim Sprung von GTX zu RTX: Raytracing und KI sollen nicht nur optische Qualität, sondern auch Bildstabilität revolutionieren.
Bemerkenswert ist der Strategiewechsel: Die PlayStation 6 wird keine isolierte Hardwareplattform mehr sein. Sony entfernt sich endgültig von exklusiven Architekturen wie Cell oder Emotion Engine und öffnet sich stärker der PC-nahen Struktur. Die nächste Generation soll sich so nahtloser in den modernen Technologiekosmos einfügen – eine Konsole als Teil eines größeren, intelligenten Ökosystems.
