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Sony Music dominiert Anime-Musik – Exklusivität von Aniplex erschwert Zugang für externe Künstler

Der Musiker Ichiro Yamaguchi, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Band Sakanaction, sprach in einem Livestream auf YouTube offen über die schwierige Lage unabhängiger Musiker in der Anime-Industrie. Anlass war die Arbeit seiner Band am Song Kaiju, dem Opening des Madhouse-Anime Chi. Chikyuu no Undou ni Tsuite („Über die Bewegung der Erde“). Obwohl ihm das Projekt großen Spaß machte und er gerne weitere Anime-Openings schreiben würde, erklärte Yamaguchi, dass die enge Verbindung zwischen Sony Music und Aniplex den Marktzugang für externe Musiker erheblich erschwert.

Aniplex, eine Tochtergesellschaft von Sony Music Entertainment Japan, produziert und vertreibt zahlreiche populäre Anime-Titel. Da die Muttergesellschaft einer der größten Musikproduzenten Japans ist, werden Musikaufträge meist an interne Sony-Künstler oder verbundene Labels vergeben. Dadurch bleibt für unabhängige Musiker kaum Raum, um über Aniplex-Projekte größere Aufmerksamkeit zu erlangen.

Yamaguchi betonte, dass Sakanaction, die bei Victor Entertainment unter Vertrag stehen, nur selten Chancen auf Anime-Kollaborationen haben. Zwar besitzt Victor die Tochterfirma FlyingDog, die im Bereich Anime-Musik und -Produktion aktiv ist, doch nur wenn FlyingDog selbst ein Anime produziert, könnten Sakanaction realistisch daran mitwirken.

Als möglichen Ausweg nennt Yamaguchi die Zusammenarbeit mit Studios ohne direkten Bezug zu Musiklabels. So entstand auch die Chance für Sakanaction, das Opening zu Chi. Chikyuu no Undou ni Tsuite zu komponieren – da Madhouse keinem Label angehört, war hier kreative Freiheit möglich.

Der Fall zeigt, wie stark Sony Musics Monopol im Anime-Sektor kreative Vielfalt einschränkt und den Weg für unabhängige Musiker versperrt, die sich über Anime-Produktionen einen Namen machen wollen.

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