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„Legends of Kung Fu“ – Die beste PvP-MMORPG aller Zeiten braucht dringend einen Neuanfang

Dank chinesischer Manhua und koreanischer Manhwa über Kultivatoren, Kampfkunstmeister und Jianghu-Abenteurer ist das Genre der Martial-Arts-Welten so beliebt wie nie zuvor. Begriffe wie Murim, Jianghu oder Kultivation gehören längst zum Nerd-Vokabular.
Doch kaum jemand weiß: Bereits 2012 erschien eine MMORPG, die all das schon damals bot – und sie gilt bis heute für viele Veteranen als das beste PvP-Online-Rollenspiel aller Zeiten.

Wir sprechen über „Legends of Kung Fu“ – im Westen auch bekannt als Age of Wushu oder Age of Wulin.
Und ja, die Geschichte der PvP-MMORPGs teilt sich in zwei Ären: Vor und Nach „Legends of Kung Fu“.

Ein Mythos entsteht

Entwickelt vom chinesischen Studio Snail Games und erstmals 2011 auf der ChinaJoy vorgestellt, entführte „Legends of Kung Fu“ die Spieler 2012 in ein China voller Intrigen, Ehre und uralter Kampfkünste.
Die Faszination beruhte nicht nur auf dem Setting – sondern auf einer tiefen, komplexen und kompromisslosen Kampfmechanik, die bis heute einzigartig ist.

Das PvP war allgegenwärtig: Die einzige sichere Zone im gesamten Spiel war der 1-Meter-Kreis um den Respawnpunkt. Kaum trat man hinaus, konnte man angegriffen werden – von jedem, jederzeit.

Meister fallen nicht vom Himmel

„Legends of Kung Fu“ war ein Free-to-Play-MMORPG mit Elementen eines echten Martial-Arts-Fightingspiels.
Statt Leveln zu grinden, entwickelten Spieler ihre Figuren über das Training von Techniken, innere Energie (Qi) und Kultivation.

Man konnte Krieger, Schmied, Händler, Attentäter oder Spion sein – ganz ohne starre Klassen.
Die Animationen wurden per Motion Capture aufgenommen, die Kämpfe fühlten sich dadurch lebendig und glaubwürdig an.

Jede Kampfschule bot ihren eigenen Stil, ihre Philosophie und spezielle Fähigkeiten. Das Ziel war, durch das Kombinieren verschiedener Schulen einen individuellen Kampfstil zu erschaffen.

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Die acht klassischen Schulen

Zu Beginn standen acht ikonische Schulen zur Auswahl – jede mit eigenem Stil und klarer Identität:

  • Shaolin – buddhistische Disziplin, Verteidigung, körperliche Stärke. Nur für Männer.
  • Wudang – daoistische Balance, Schwertkunst und Kontrolle.
  • Emei – weibliche Schule, kombiniert Heilung und tödliche Eleganz. Nur für Frauen.
  • Tangmen – Meister der Gifte, Fallen und Fernwaffen.
  • Blissful Valley – chaotisch-freiheitsliebend, Fokus auf Debuffs und Kontrolle.
  • Schule der Gelehrten – nutzt Musik, Wissen und innere Kraft im Kampf.
  • Bettlerclan – rohe Stärke und Fausttechniken, ein Symbol für Freiheit.
  • Kaiserliche Garde – Loyalität, Disziplin und brutale Schlagkraft.

Spätere Updates brachten weitere Schulen wie den Palast der Goldenen Schlange oder die Blutsekte – mit exotischen Techniken und dunklen Kampfstilen.

Und ja – man konnte sogar Eunuch werden. Man verlor etwas… Körperliches, aber bekam dafür extreme Macht. Keine Witze – das war ein legitimer Spielweg.

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PvP – das Herz von „Legends of Kung Fu“

PvP war hier keine Option – es war die Essenz des Spiels.

Offene Welt & spontane Kämpfe

Spieler konnten überall angreifen, entführen, verkaufen oder eskortieren.
Selbst PvE-Dungeons verwischten die Grenzen: Bosse riefen echte Spieler zur Verteidigung!
Die Mischung aus Mensch und KI schuf ein unvorhersehbares, lebendiges Kampferlebnis.

Gildenkriege und Intrigen

Gilden konnten Gebiete erobern, Ressourcen kontrollieren und Burgen belagern.
Schlachten mit Hunderten Spielern waren Alltag – Gewinner erhielten exklusive Belohnungen und Prestige.
Doch Verrat war ebenso Teil des Spiels: Spione konnten sich in gegnerische Gilden einschleusen und Sabotage betreiben.

Turniere & Schulduelle

Regelmäßige PvP-Turniere, Duelle zwischen Schulen und interne Rangkämpfe sorgten für ständige Aktivität.
Besonders legendär war das Event „School vs. School“, bei dem ganze Schulen um Artefakte kämpften.

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Leben in der Welt – auch wenn du offline bist

Wenn du dich ausloggst, verschwindet dein Charakter nicht.
Er arbeitet weiter – als Kellner, Handwerker oder Seidenspinner – und verdient Premiumwährung (Dini).
Doch Vorsicht: andere Spieler konnten deinen schuftenden Avatar kidnappen und verkaufen.
Ein perfektes Beispiel für das brutale, lebendige Ökosystem dieser Welt.

Wirtschaft & Handwerk – alles von Spielern

Das Wirtschaftssystem war komplett spielergetrieben.
Waffen, Rüstungen, Tränke – alles wurde von Spielern hergestellt oder gehandelt.
Hochwertige Werkbänke und Alchemie-Kessel waren rar und mussten im offenen PvP-Gebiet geschützt werden.

Selbst die Handwerksminispiele wie Alchemie oder Kochen boten Tiefe und erforderten Geschick – keine stumpfen Klickroutinen.

Und wenn du dachtest, eine Ladenmiete sei Routine: Versuch mal, einen Verkaufsstand in einem belebten Stadtzentrum zu bekommen, wenn hunderte Spieler gleichzeitig auf denselben Spot klicken. Willkommen im wahren Wirtschaftskrieg.

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Technische Schwächen, göttliches Gameplay

Natürlich war nicht alles perfekt.
Die Stärken von „Legends of Kung Fu“ waren zugleich seine größten Hürden:

Vorteile:

  • Einzigartiges Kampfsystem – präzise, komplex, belohnend.
  • Tiefe Rollenspielmechaniken und dutzende Kampfschulen.
  • Vielfältige PvP-Formate: Duelle, Belagerungen, Attentate, Spionage.
  • Freie Progression ohne Klassenlimit.
  • Eine dichte Atmosphäre des alten China.

Nachteile:

  • Extrem hohe Einstiegshürde für Neulinge.
  • Probleme mit Geodaten und Treffererkennung.
  • Schwache Performance bei Massenschlachten.
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Das Vermächtnis

Die westlichen Server wurden 2014 geschlossen – Ping und Content-Differenzen machten den Spielern das Leben schwer.
Inzwischen halten Private Server wie Legends of Wuxia die Flamme am Leben.
Offizielle Server existieren noch, aber auf Sparflamme.

Der angekündigte Nachfolger „Age of Wushu 2“ wurde eingestellt, bevor er richtig startete.
Ein trauriges Schicksal für ein Spiel, das mit heutigen Martial-Arts-Trends (Wuxia, Cultivation, Jianghu) perfekt harmonieren würde.

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Fazit

„Legends of Kung Fu“ bleibt bis heute ein unvergleichliches MMORPG –
eine Mischung aus Philosophie, Kampfkunst und absoluter Freiheit.
Ein Spiel, das kein modernes PvP-MMO jemals erreicht hat.

Snail Games, hört ihr uns?
Ihr sitzt auf einem vergrabenen Diamanten.
Gebt ihm den Neustart, den er verdient.

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