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Greg Street spricht offen über Finanzierungsprobleme der Spieleindustrie und die Zukunft seines MMO-Projekts Ghost

Der ehemalige World of Warcraft-Designer Greg Street, heute Leiter des Studios Fantastic Pixel Castle (FPC), hat sich auf LinkedIn zur angespannten Finanzierungslage der Spielebranche geäußert und dabei auch Einblicke in die Situation seines Studios und das geplante MMO-Projekt „Ghost“ gegeben.

Street erklärte, dass Fantastic Pixel Castle derzeit aktiv nach neuen Investoren sucht, um sowohl das Studio als auch Project Ghost – ein ambitioniertes Online-Rollenspiel – fortzuführen. Diese Ankündigung folgt auf das Ende der Partnerschaft mit NetEase, nachdem der chinesische Publisher seine westlichen Investitionen deutlich reduziert hatte.

In seinem Beitrag beschrieb Street die aktuellen Herausforderungen für mittelgroße Entwicklerstudios:

„Ich weiß, dass momentan fast niemand in der Spieleindustrie Deals abschließt – und wenn doch, dann nur sehr kleine. Viele große Investitionen der letzten Jahre haben sich nicht ausgezahlt. Ein Bruchteil dieser Summen hätte unzählige kleinere Spiele möglich gemacht.“

Er betonte, dass besonders MMORPGs unter dieser Situation leiden, da ihre Entwicklung zeitintensiv und kostenaufwendig sei. Die Branche verlange heute nahezu, dass jedes Spiel sofort ein Kritikerliebling und viraler Hit werde – andernfalls drohe das Aus.

Street machte deutlich, dass er nicht die gescheiterten Spiele selbst verurteile, sondern die strukturellen Probleme der Branche. Projekte mit instabilen Builds, wechselnden Visionen oder chaotischer Führung seien keine Seltenheit – und genau das erschwere es Teams mit funktionierender Struktur, wie FPC, Investoren zu finden:

„Unsere Technologie ist stabil, unsere Vision unverändert, die Moral hoch – und die Tests zeigen, dass Spieler das Spiel mögen. Trotzdem ist das Geld knapp.“

Mit seiner Offenheit legt Street den Finger auf eine zentrale Wunde der heutigen Spielelandschaft: Zwischen Risikokapital, gescheiterten Megaprojekten und fehlender Unterstützung für erfahrene, aber unabhängige Teams droht eine ganze Generation talentierter Studios zwischen den Fronten zu geraten.

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