Nachdem Google im Jahr 2023 die Entwicklung seiner Smart Glasses eingestellt hatte, galt der Markt für smarte Brillen als weitgehend gescheitert. Doch neue technologische Durchbrüche und die Ankündigung neuer Modelle von Meta haben dem Segment frischen Auftrieb verliehen. Einen entscheidenden Einfluss spielt dabei die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI). Laut Meta-CEO Mark Zuckerberg könnten Nutzer, die nicht auf smarte Brillen umsteigen, langfristig einen „kognitiven Nachteil“ erfahren.
Ein wichtiger Akteur in diesem Bereich ist Vuzix, ein Hersteller von Smart Glasses mit KI-Unterstützung für den Verbraucher- und Unternehmensmarkt. Das Unternehmen erhielt kürzlich eine zusätzliche Investition von 5 Millionen Euro von Quanta, einem der größten Elektronik-Auftragsfertiger Taiwans.
Auf dem Markt zeigt sich derzeit eine deutliche Trennung zwischen dem Konsumenten- und dem Unternehmenssegment. Für den Massenmarkt fehlt bislang die „Killer-App“ – also jene Anwendung, die Nutzer dazu bringt, ihr Smartphone zugunsten von Smart Glasses aufzugeben. Viele Hersteller entwickeln Produkte in der Hoffnung, dass sich der Markt selbst um sie herum formt, doch klare Nutzungsszenarien für Verbraucher fehlen noch.
Im unternehmerischen und militärischen Bereich hingegen ist die Lage deutlich positiver. Hier existieren bereits konkrete Anwendungsfälle, bei denen smarte Brillen ihre Vorteile ausspielen können – etwa bei Wartung, Logistik oder Schulung. Genau auf diesen Bereich konzentriert sich aktuell Vuzix, erklärt Dr. Parkinson, einer der leitenden Köpfe des Unternehmens.
Er betont, dass Vuzix nicht versucht, den Markt zu „erfinden“, sondern gezielt Lösungen für bestehende Geschäftsbedürfnisse entwickelt. Diese praxisorientierte Herangehensweise verschafft dem Unternehmen einen realistischen Vorteil gegenüber visionären, aber schwer greifbaren Verbraucherprojekten.
Trotz des enormen Potenzials im Massenmarkt bleibt der Business-Einsatz von Smart Glasses derzeit der vielversprechendste Wachstumstreiber. Während Unternehmen bereits von konkreten Effizienzgewinnen profitieren, sucht der Verbraucherbereich noch immer nach überzeugenden Einsatzmöglichkeiten.