Spieler von World of Warcraft Classic erleben derzeit ungewöhnliche technische Schwierigkeiten. Nach den jüngsten Patches – Version 1.15.8 für WoW Classic und 5.5.2 für Mists of Pandaria Classic – kam es zu Fehlern, obwohl die Updates keinen neuen Content enthielten. Der Grund dafür liegt tiefer im System, wie Senior Producer Tom Ellis in einer offiziellen Stellungnahme erklärte.
Laut Ellis ist die technische Struktur von WoW Classic von Natur aus schwer wartbar. Die Classic-Versionen beruhen auf alten Codebasen, die ursprünglich nicht für dauerhafte Weiterentwicklung gedacht waren. Wenn nun Fehler auftreten, müssen Entwickler alte Systeme mit modernen vergleichen und anpassen – ein zeitaufwendiger Prozess, der häufig zu neuen Problemen führt.
Um diesen Wartungsaufwand zu reduzieren, hat Blizzard beschlossen, die Classic-Editionen in die zentrale Update-Pipeline der Hauptversion zu integrieren. Das bedeutet:
Änderungen am Code der aktuellen WoW-Version werden nun automatisch auch auf Classic angewendet.
Dieser Ansatz soll langfristig die Kompatibilität zwischen den Versionen verbessern, den Entwicklungsaufwand senken und die Fehlerbehebung beschleunigen. Doch die Kehrseite ist offensichtlich: Der neue Code interagiert nicht immer korrekt mit dem alten Content, was zu instabilen Builds und unerwarteten Bugs führt – auch in Updates ohne neue Features.
Ellis betont, dass dies ein notwendiger Übergangsschritt sei. Mit wachsender Erfahrung werde das Team lernen, die Integration besser zu steuern, um Fehler frühzeitig zu erkennen. Ziel sei es, die Codebasis der Classic-Versionen schrittweise an die Hauptversion anzugleichen, was langfristig zu einer stabileren und effizienteren Entwicklungsumgebung führen soll.
Kurz gesagt: Die jüngsten Probleme sind Nebenwirkungen einer großen technischen Umstrukturierung – unangenehm für Spieler, aber laut Blizzard notwendig, um WoW Classic zukunftssicher zu machen.